Giovanni Arvaneh

* 24.03.1964 in München
† 14.05.2025 in Berlin

Angelegt am 19.05.2025
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Über den Trauerfall (1)

Hier finden Sie ganz besondere Erinnerungen an Giovanni Arvaneh, wie z.B. Bilder von schönen Momenten, die Trauerrede oder die Lebensgeschichte.

Giovanni Arvaneh

19.05.2025 um 10:20 Uhr von Redaktion

Giovanni Arvaneh (* 24. März 1964 in München; † 14. Mai 2025 in Berlin) war ein deutscher Schauspieler.

Leben
Giovanni Arvaneh wurde am 24. März 1964 in München als Sohn eines iranischen Vaters und einer italienischen Mutter geboren. Seine Kindheit war von problematischen Familienverhältnissen geprägt. Seine Schulzeit absolvierte er in Deutschland, der Türkei und Italien. Bereits im Alter von 16 Jahren begann er, in einer Travestieshow aufzutreten, um seinen Lebensunterhalt zu sichern – dieser Tätigkeit ging er bis zu seinem 25. Lebensjahr nach. Von 1985 bis 1987 absolvierte Arvaneh eine Ausbildung am Performing Arts Center München mit Schwerpunkt Gesang (Musical) und Tanz.

Von 1987 bis 1990 studierte Arvaneh an der Neuen Münchner Schauspielschule, geleitet von Ali Wunsch-König.

Im Fernsehen sah man ihn u. a. in den Serien St. Angela, Balko, Unser Charly, SOKO 5113 und vielen anderen. Bekannt wurde er durch seine Rolle in der Serie Marienhof, wo er mit Unterbrechungen von 1994 bis 2010 den Türken Sülo Özgentürk verkörperte. 2011 drehte er in Istanbul den mehrfach preisgekrönten Spielfilm Zenne Dancer, und lernte im Anschluss die türkische Sprache. Danach drehte er weitere Fernsehfilme und Serien in der Türkei.

Im Theater spielte Arvaneh seit 1991. Er war zu sehen in Der Brandner Kaspar, Wie es euch gefällt, Falco meets Amadeus und anderen Stücken. Arvaneh gehörte in der Zeit um 2013 zum Ensemble des Theaters der Altmark in Stendal.

Giovanni Arvaneh war zusätzlich ausgebildeter Gestalttherapeut, systemischer Coach und hatte die Heilpraktikererlaubnis für Psychotherapie. 2013 eröffnete er mit einigen Kollegen seine Firma Home of Coaching in Berlin, mit Filialen in Frankfurt und Düsseldorf.

Im Februar 2021 outete er sich im Rahmen der Initiative #actout im SZ-Magazin mit 185 anderen lesbischen, schwulen, bisexuellen, queeren, nicht-binären und transgender Schauspielern als homosexuell.Im August 2023 gab er bekannt, an Nierenkrebs im Endstadium erkrankt zu sein und dass ihm nicht mehr viel Lebenszeit bleibe. 2024 begann Arvaneh, als Therapeut und PSYCH-K-Begleiter zu arbeiten. Er sprach auf Instagram, Facebook und YouTube über seine Krankheit.

Am 14. Mai 2025 verstarb Arvaneh an den Folgen seiner Krankheit.

Theaterrollen
1991, Jäger in Der Weibsteufel am Goethe-Theater-Frankfurt
1991, Florina in Der Brandner Kasper, Regie: Kurt Wilhelm bei Tournee im Dreiländereck
1992, Fabrizio in Mirandolina, Regie: Sven Grundert am Theater Ulm
1992, Der Ritter in Der Groß-Cophta, Regie: Domenik Wilgenbus an der Pasinger Fabrik
1993, Orlando in Wie es Euch gefällt, Regie: Elisabeth Wondrack an der Seebühne München
1995, Chr. de Neuvillete in Cyrano de Bergerace, Regie: Domenik Wilgenbus an der Seebühne München
2001, Whizzer in Falsettos – Musical, Regie: Domenik Wilgenbus am Metropoltheater München
2007, Diener in FMA – Falko meets Amadeus, Regie: Elmar Ottental in Wien Museumsquartier Tournee
2009, Harold Gorringe in Black Comedy, Regie: Christian Volkmann an der Drehleier
2008/2010, Charles Norton in Romance in D, Regie: Thomas Luft bei Tournee Theaterlust
2012, Detective Sergeant Edgar Hastings in Das Verhör, Regie: Michael Wedekind bei Tournee Leda Gastspiel
2013–2020, Carlos Lima in Alles über Liebe, Regie: Jürg Schlachter am Theater der Altmark und Tournee
2017–2018, Paul in Trennung für Feiglinge, Regie: Vincent Kraupner am Theater der Altmark
2017–2018, Henry Higgins in My Fair Lady, Regie: Barry Goldman am Theater der Altmark
2019, Reinald Grün in der Uraufführung von Der Souffleur, Regie: Jürg Schlachter am Hofspielhaus München
2020, Erol Oturan in Extrawurst, Regie: Thomas Weber Schallauer im Fritz Remond Theater
2021, Erol Oturan in Extrawurst, Regie: Kristof Stössel in Stössesl Komödie Wuppertal
2021–2024, Lajos von Kekesfalva Ungeduld des Herzens, Regie: Thomas Rohmer am Theatergastspiele Fürth
Filmografie (Auswahl)
1994: Forsthaus Falkenau (Fernsehserie, eine Folge)
1994: Anna Maria (Fernsehserie, eine Folge)
1995–2010: Marienhof (Fernsehserie)
1997: Wildbach (Fernsehserie, eine Folge)
1998–2000: St. Angela (Fernsehserie, 24 Folgen)
1999: Küstenwache (Fernsehserie, eine Folge)
2000: Die Motorrad-Cops (Fernsehserie, eine Folge)
2000: Zwei Männer am Herd (Fernsehserie, eine Folge)
2001: Küstenwache (Fernsehserie, eine Folge)
2002: Unser Charly (Fernsehserie, eine Folge)
2002: Für alle Fälle Stefanie (Fernsehserie, eine Folge)
2002, 2003, 2007: SOKO 5113 (Fernsehserie, drei Folgen)
2006: Eine Liebe am Gardasee (Fernsehserie, drei Folgen)
2011: Die Rosenheim-Cops (Fernsehserie, eine Folge)
2011: Zenne Dancer (Kinofilm)
2011: Legend of Brothers (Kinofilm)
2013: Forsthaus Falkenau (Fernsehserie, eine Folge)
2013, 2015: Aktenzeichen XY … ungelöst (zwei Folgen)
2014: Gute Zeiten, schlechte Zeiten (Fernsehserie, drei Folgen)
2015: Sedüllbahir 32 Saat (Fernseh-Miniserie, Türkei, drei Folgen)
2016: Sevda Kuşun Kanadında (Fernsehserie, Türkei, eine Folge)
2017: Isimsizler (Fernsehserie, Türkei, 12 Folgen)
2019: Der Besucher, Kurzfilm von Yves Bernas
2019–2020: Der Fichtelgebirgskrimi – Siebenstern (Fernsehserie 4 Folgen und Mini-Serie "Corona Chronicles")
2021: Der Fichtelgebirgskrimi – Impfdrutschala (Kinofilm)
Diskografie
1995: Hand In Hand (auf dem Sampler Marienhof – Der Original-Soundtrack zur ARD-Serie)
1997: You’re Gone (Single)

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