Rudolf Harrer

Herr Harrer war Anfang der 1980er Jahre mein Deutschlehrer an der FOS Hof. In einem der beiden Jahre schrieben wir sogenannte Facharbeiten, mein Thema war "Analyse eines Trivialromans am Beispiel der Serie 'Jerry Cotton'". Dafür bekam ich nicht ein Sehr Gut, sondern auch einen sehr guten Rat fürs Leben: Da ich die "typischen Textbeispiele" - ehrlich gesagt, weil ich wohl zu faul war - nicht aus bereits erschienen "Jerry Cotton"-Heftromanen heraus, sondern schrieb sie kurzerhand selbst, was ich aber auch offen zugab. Und darauf meinte Herr Harrer, diese Texte seien so gut und typisch, dass ich dich selbst einmal versuchen solle, so einen Roman zu schreiben ... Nun, das tue ich inzwischen seit über 30 Jahren sprich seit etwa 1990, zunächst als Hobby, seit gut 20 Jahren hauptberuflich.

Den Anstoß dazu lieferte - neben meinem grundsätzlichen Faible für die leichte Unterhaltung -  eben auch Herr Harrer, und ich hatte mich längst einmal bei ihm melden wollen, einfach nur, um ihm das zu sagen - und dass die Worte eines Lehrers eben auch mal auf fruchtbaren Boden fallen. Heute Abend kammir dieser Gedanke wieder einmal. Ich suchte per Google nach einer Kontaktmöglichkeit - und musste leider erfahren, dass Herr Harrer vor fast vier Jahren und wohl viel zu früh verstorben ist.

Das betrübt mich, erinnert mich aber auch daran, im Leben nur nichts aufzuschieben, und ich werde auch weiterhin immer wieder an ihn denken. Und wenn es mich wieder einmal in die alte Heimat verschlägt, werde ich seiner letzten Ruhestätte sicher einen Besuch abstatten und ihm Dankeschön sagen.